
Portraits in Otherness
Mamu Tshi / Dickson Mbi / Joy Ritter
Hinter «Portraits in Otherness» verbergen sich drei stilistisch unterschiedliche Soli: An einem Abend präsentieren drei aufstrebende Tanzschaffende ein von ihnen choreografiertes und getanztes Stück. «L’Héritière» von Mamu Tshi bringt auf eindrückliche Art und Weise Fragen rund um das eigene kulturelle Erbe auf die Bühne und katapultiert die Zuschauer*innen in die faszinierende Welt des Krumping. Die Lausanner Tänzerin steht für Empowerment, Widerstand und ist eine wichtige weibliche Stimme aus der Westschweizer Tanzszene. Mit Dickson Mbi ist ein zweiter Künstler vertreten, dessen Herz für den Hip-Hop schlägt. Seine beindruckenden Popping-Fähigkeiten ziehen das Gegenüber unwiderruflich in seinen Bann. In seinem Solo «Duende» setzt er sich mit dem gleichnamigen, aus dem Flamenco entlehnten Begriff auseinander und schlägt damit eine wirkungsvolle Brücke zwischen verschiedensten Tanzformen. Joy Ritter komplettiert das internationale Trio. Sie vereint philippinischen Volkstanz, klassische Tanzausbildung und Voguing-Vokabular. Entstanden ist «BABAE», eine Hommage an feminine Kraft und Identität, inspiriert von Mary Wigmans berühmtem Hexentanz. Neugierig loten die drei Künstler*innen die Grenzen ihrer künstlerischen Herkunft aus und entwickeln ihre eigene choreografische Handschrift in Richtung zeitgenössischen Tanz weiter.
Video

Teaser "PIO"

Trailer “Duende”

Trailer “Babae”
FOTOS

Mamu Tshi - L'Héritière © Mathilda Olmi

Dickson Mbi © Julien Martinez Leclerc

Joy Ritter © Julien Martinez Leclerc
Mamu Tshi

Mamu Tshi wurde im Kongo geboren, lebt und arbeitet heute in Lausanne. Die junge Künstlerin fühlte sich schon früh zum Streetdance hingezogen und gehört heute zur Weltspitze des Krumping. 2020 wurde ihr der Titel «Tänzerin des Jahres» in dieser Disziplin verliehen. Der kraftvolle, expressive und befreiende Freestyle-Tanz ist Teil der Streetdance-Bewegung und gilt unter anderem als künstlerische Antwort auf systematische Unterdrückung gewisser Gruppierungen und die damit verbundene Frustration. Die vom Hip-Hop beeinflussten, energiegeladenen Battles werden meist im öffentlichen Raum von verschiedenen Crews ausgetragen. Mamu Tshi verbrachte viel Zeit in der dynamischen Untergrundszene des Streetdance, bevor sie 2019 im Rahmen von «Quarts d’Heure» – einer Plattform für junge Choreograf*innen – erstmals im Théâtre Sévelin 36 zu sehen war. Aufgrund ihrer herausragenden künstlerischen Arbeit wurde sie daraufhin eingeladen, als «artiste associée» ihr Solo Womb: Entrailles bis zum Frühjahr 2023 auszubauen. Mit ihrem Stück l’Héritière ergänzt Mamu Tshi das internationale Trio von «Portraits in Otherness» und wird dabei vom Leiter des Théâtre Sévelin 36, Philippe Saire, begleitet und mentoriert. Foto: Mathilda Olmi
Dickson Mbi

Dickson Mbi wurde in Kamerun geboren und wuchs in London auf. Er verfügt über einen Hintergrund in Jazz, Ballett und zeitgenössischem Tanz. Seine Tanzausbildung absolvierte er am Lewisham College und an der London Contemporary Dance School. Heute ist er international erfolgreicher Tänzer in der Hip-Hop-Tanzszene, berühmt für seine kraftvollen Bewegungen und die bemerkenswerten Sprungfähigkeiten. Zahllose Wettbewerbsgewinne zieren die Karriere, darunter die Popping-Wettbewerbe Juste Debout UK, BattleISM, KOD und die britische B-Boy Championships. Als Tänzer arbeitet er unter anderem mit Basement Jaxx, Shallama, Robbie Williams, Corinne Bailey-Rae, Black Eyed Peas, Russell Maliphant und Boy Blue Entertainment zusammen. 2017 war er für den UK Theatre Award («Best Achievement in Dance») nominiert sowie als «Emerging Artist» und «Outstanding Male Performer (Modern)» beim National Dance Awards Critic Circle. Foto: Woon-Shik Lee
Joy Ritter

Joy Ritter wurde in den Los Angeles geboren und zog im Alter von vier Jahren nach Freiburg im Breisgau. Ihre ersten Ballettstunden erhielt sie im Kindesalter, bevor sie mit siebzehn an der Palucca Schule in Dresden aufgenommen wurde. Neben Ballett, Jazz und zeitgenössischem Tanz runden traditionelle philippinische und polynesisches Folktänze ihr breites Tanzrepertoire ab. 2011 war sie Mitglied der Jackson Immortal World Tour, einer Show der renommierten Cirque du Soleil zu Ehren der 2009 verstorbenen Pop-Legende Michael Jackson, mit Stopps in den USA, Kanada und Europa. Seit 2012 tourt sie gemeinsam mit Wang Ramirez und der Akram Khan Company weltweit und ist vermehrt in der Hip-Hop-Szene anzutreffen. Für ihre Darstellung in «Until the Lions» wurde sie 2017 von den UK National Dance Awards als herausragende Tänzerin nominiert. Foto: Merav Maroody
Programm:
L’Héritière, Duende, BABAE
Künstlerische Leitung:
Akram Khan, Farooq Chaudhry
Künstlerische Produktion:
Farooq Chaudhry
L’Héritière
Choreografie/Tanz:
Mamu Tshi
Komposition:
Tracy September
Licht:
Samuel Montaño
Mentorat:
Philippe Saire
Produktion:
Théâtre Sévelin 36
Koproduktion:
Théâtre Sévelin 36, Akram Khan Company, Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps
Uraufführung:
3. Mai 2022, Théâtre Sévelin 36, im Rahmen des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps
Duende
Choreografie/Tanz:
Dickson Mbi
Komposition:
Roger Goula
Licht:
Fabiana Piccioli
Produktion:
Farooq Chaudhry
Koproduktion:
Akram Khan Company, Sadler’s Wells London
Uraufführung:
5. Juni 2018, Sadler’s Wells London, Schweizer Erstaufführung
Choreografie/Tanz:
Joy Ritter
Künstlerische Assistenz:
Lukas Steltner
Komposition:
Vincenzo Lamagna
Kostüme:
Lan Behrendt DYAO
Licht:
Arne Schmitt, Joy Ritter
Produktion:
Farooq Chaudhry
Koproduktion:
Akram Khan Company, Sadler’s Wells London, «Witchdance Project» Sophiensaele Berlin, Tanzfonds Erbe
Uraufführung:
5. Juni 2018, Sadler’s Wells London, Schweizer Erstaufführung
Einführungen/Nachgespräche:
11.5.2022 Theater Casino Zug, Einführung
Weitere Infos
Akram Khan Company – Portraits in Otherness